Interviews oder Gruppendiskussionen im Ausland? Kein Problem, oder!?

Okt. 19, 2000

Womit fängt eine Untersuchung an, bevor die Auswertung starten kann?
Richtig: Mit den Feldarbeiten.

Eigentlich könnte man denken, dass der Ablauf einer Untersuchung mittels Interviews oder Gruppendiskussionen egal wo auf dieser Welt immer gleich abläuft. Dies ist jedoch nicht der Fall. Entscheidet sich der Auftraggeber dazu, dass seine Untersuchung (auch) im Ausland stattfinden soll, kann es zu diesen oder jenen kleinen Hindernissen kommen, an die vorher kein Mensch gedacht hat.

Zum einen wäre da die Auswahl des Feldinstitutes, die eigentlich kein großer Aufwand ist, da man in den Ländern auf feste Supplier zurückgreift, mit denen man schon entsprechende Erfahrungen gemacht hat. Wünscht der Kunde dagegen ein "exotischeres" Land,gestaltet sich die Auswahl als ein wenig schwierig. Zuerst versucht man den ersten Kontakt herzustellen, was sich in manchen Ländern insofern als nicht unproblematisch erweist, da nicht immer Englisch als Verständigungssprache gegeben ist. Hat man diese Hürde allerdings überwunden scheint der Rest unproblematisch, was auch meistens der Fall ist. Da es ja Gott sei Dank in der Marktforschung feststehende Begriffe wie "Focus Groups", "Face-to-face-Interviews" u.a. gibt, ist die Kommunikation hier relativ eindeutig.

Was jedoch im Ausland bedacht werden sollte, ist der Starttermin von Untersuchungen. Denn in den meisten Ländern besitzt das Feldinstitut keine eigenen Interviewräumlichkeiten sondern, diese müssen erst geschaffen werden. Kommt es hier zu Terminverschiebungen, heißt es direkt "Cancellation Fee". Man sollte auch den Zoll nicht außer Acht lassen. So kann es unter Umständen schon einmal dazu kommen, dass wenn ein Projektleiter zur Einweisung in ein Land fährt und er Testmaterial mitnimmt, er gar nicht erst in das Flugzeug kommt, da sein Test-material wie Rauschgift anmutet.

Eine andere Variante, dass er am Flughafen festgehalten wird, da er Dummies mit sich führt, die durchaus als Bomben-Attrappen durchgehen könnten. Wird das Testmaterial vorab zu den Feld-instituten geschickt, sollte man die Zollabwicklung nicht unterschätzen.

Die Herausgabe des Materials kann sich schon mal bis zu einer Woche hinziehen und kostet alle Beteiligten eine Menge Papierkrieg und Gebühren. Aber wenn dies geschafft ist, kann die Befragung richtig losgehen.

Während der "Feldzeit" kommt es noch einmal zu diesen oder jenen kleineren Schwierigkeiten, die aber meist sofort gelöst werden können. Dann endlich ist es soweit und die Fragebogen sollen zurück ins Monheimer Institut. Ganz Monheim ist schon gespannt, was bei der Untersuchung rauskommen wird, aber an dem Tag, an dem die Fragebogen eintreffen sollen, passiert nichts. Kurzer Hand wird das Feldinstitut angerufen und nachgehakt. Dann stellt sich nach zwei bis drei Stunden heraus, dass der Kurier (der ja auch nur ein Mensch ist) das Paket in Irland abgeliefert hat und es uns leider erst zwei Tage (hoffen wir das Beste!) später als vereinbart zugestellt werden kann.

FAZIT: Auch wenn es so aussieht, als wenn die Zusammenarbeit mit dem Ausland nur problematisch ablaufen würde, ist es immer wieder eine neue Herausforderung, die auch Spaß macht!

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